Bei sehr großen Bilanzabweichungen kommen Sondermaßnahmen zum Einsatz. Dazu zählen neben den Zusatzmaßnahmen und der Nothilfe für das Ausland auch die abschaltbaren Lasten.
Die Verwendung eines Systemdienstleistungsprodukts im Echtzeitbereich aus abschaltbaren Lasten „SEAL“ (kurz: AbLa) dient der unmittelbaren Stabilisierung der Systemfrequenz und wird im Falle einer Unterfrequenz von 49,7 Hz aktiviert. Die Aktivierung von AbLa kann entweder automatisch durch ein Frequenzrelais erfolgen oder manuell durch eine Entscheidung des Übertragungsnetzbetreibers. Weitere Informationen können auf regelleistung.net gefunden werden.
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In Sondersituationen, z.B. bei sehr großen Bilanzabweichungen, setzen die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) sogenannte Zusatzmaßnahmen ein (z.B. Notreserveverträge mit dem Ausland zur Unterstützung der deutschen ÜNB oder Börsengeschäfte), um langanhaltende Bilanzabweichungen zu reduzieren. Die Nothilfe, welche für das Ausland bereitgestellt wird, ist für 50Hertz und Amprion nicht mehr in den betr. Zusatzmaßnahmen enthalten, sondern wird nun ebenfalls gesondert unter dem Punkt „betr. Nothilfe für das Ausland“ ausgewiesen, äquivalent zum zugehörigen, qualitätsgesicherten Datenpunkt. Für TenneT und TransnetBW ist dieser bis zur Umstellung noch in den betrieblichen Zusatzmaßnahmen enthalten.
Ergänzend zu den Zusatzmaßnahmen wird die für die ausländischen ÜNB erbrachte Nothilfe im Folgenden erfasst.
Die Nothilfe für das Ausland kann dabei eine Lieferung von Energie an das Ausland oder Abnahme von Energie aus dem Ausland sein und kann z.B. durch mfRR bereitgestellt werden. Diese Nothilfemaßnahmen werden aus deutscher Sicht sowohl bilanziell als auch finanziell neutral abgewickelt. Die dargestellten Energiemengen kompensieren also etwaige für die Nothilfe aktivierte Regelleistung in den RZ-Saldi.