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Studie zu den Netzwiederaufbaukonzepten vor dem Hintergrund der Energiewende

Hintergrund

Ein voll funktionierender und vernetzter Energiebinnenmarkt ist für die Erhaltung der Elektrizitätsversorgungssicherheit sowie die Gewährleistung eines hohen Wettbewerbs von entscheidender Bedeutung. Abweichungen vom Normalzustand des Übertragungsnetzbetriebs müssen daher nach Möglichkeit vollständig vermieden und im Falle ihres Auftretens schnellstmöglich behoben werden. Die Vorhaltung von geeigneten Netzwiederaufbauplänen ist eine wesentliche Verpflichtung der systemverantwortlichen ÜNB. Diese Verpflichtung ist konkretisiert in der Verordnung 2017/2196/EU zur Festlegung eines Netzkodex über den Notzustand und den Netzwiederaufbau des Übertragungsnetzes.

Vor dem Hintergrund des sich schnell ändernden Elektrizitätsversorgungssystems und insbesondere der veränderten Erzeugungsstrukturen sehen die ÜNB mittlerweile erhebliche Herausforderungen, die NWAP in der bisherigen Form fortzuschreiben. Hierbei ist insbesondere der Abtausch von flexibel steuerbarer und zentraler Erzeugungsleistung mit vorrangig dezentralen und dargebotsabhängigen Anlagen zu nennen. Angesichts dieser Herausforderungen streben die deutschen ÜNB an, die Thematik des Netzwiederaufbaus vor dem Hintergrund der fortschreitenden Energiewende und des beschlossenen Kernenergie- und Kohleausstiegs umfassend zu untersuchen und haben Consentec mit einer Studie zur Klärung des Anpassungsbedarfs und der rechtlich-regulatorischen Rahmenbedingungen für die Fortentwicklung der NWAP beauftragt.

Handlungs- und Entscheidungsbedarf auf politischer und regulatorischer Ebene

Mit der Umsetzung der Energiewende müssen die bestehenden Netzwiederaufbaupläne zwar nicht vollständig neu gedacht, dennoch aber an vielen Stellen angepasst werden. Dies hat Konsequenzen für die Aufgaben und Rollen der Netzbetreiber und Netznutzer im Zusammenhang mit dem Netzwiederaufbau. Die zukünftige Ausgestaltung der Netzwiederaufbaupläne ist nicht alleine abhängig von den Akteuren. Vielmehr bestehen hier Freiheitsgrade, Ausgestaltungsmöglichkeiten und ggf. Interessenunterschiede zwischen den verschiedenen Akteuren, die eine Spezifikation der politisch-regulatorischen Rahmenbedingungen für den NWA sinnvoll erscheinen lassen. Dies betrifft insbesondere folgende Aspekte:

  • Zusammenarbeit zwischen Übertragungsnetzbetreiber und Verteilnetzbetreiber;
  • Eigene Netzwiederaufbaupläne der Verteilnetzbetreiber;
  • Vorgaben für dezentrale Erzeugungsanlagen und aktive Verbraucher und
  • Vorgaben zum Versorgungswiederaufbau.